Das Vertrauen in den Euro und in unsere Politiker sinkt beständig. Viele Menschen haben - zu Recht - Angst, ihre mühsam erarbeiteten Ersparnisse teilweise oder zur Gänze zu verlieren. Die Ereignisse in Zypern scheinen nur die Spitze des drohenden Eisbergs darzustellen. Kein Wunder also, dass Gold und Silber plötzlich wieder hoch im Kurs stehen und das Vertrauen von immer mehr Bürgern gewinnen.

Nun soll es in diesem Artikel aber nicht über die Vorteile und potenziellen Nachteile des Ankaufs von Gold und Silber gehen (lesen Sie hierzu den Artikel "Silber als Geldanlage: Vor- und Nachteile"), sondern darum, wie man Edelmetalle sicher aufbewahrt. Erstaunlicherweise stellen sich so manche Käufer erst nach dem Erwerb von Silberbarren oder Goldmünzen die Frage, wo sie diese denn sicher aufbewahren könnten.

Bequem, aber unsicher: Gold und Silber zu Hause aufbewahren

Die günstigste und einfachste Art der Aufbewahrung von Edelmetallen ist natürlich das eigene Zuhause.  Auf den ersten Blick mag es einleuchten, Gold und Silber in der Wohnung zu lagern. Man hat seine "Schätze" stets um sich, muss sich nicht um Öffnungszeiten von Banken kümmern, wenn man Edelmetalle im Bankschließfach lagert, und es entstehen keine Kosten. Gerade Sammler von Gold- und Silbermünzen wissen diese Vorteile zu schätzen. Denn wer begutachtet seine Münzen schon ausschließlich ab und an in einem Bankschließfach?

Goldschmuck sicher aufbewahrenDennoch ist diese Methode der Lagerung nur bedingt zu empfehlen. Das Sicherheitsrisiko ist einfach zu groß. Es genügt nicht, die in kleinen Mengen handlichen Gold- und Silberbarren oder Münzen in einem verschließbaren Schrank unterzubringen oder sie in einer als Buch getarnten Kassette zu verstecken, um das Edelmetall sicher verwahrt zu wissen. Im Falle eines Einbruchs übernimmt die normale Hausratversicherung keine Schadensabdeckung.

Das heißt: Möchte man sein Gold und Silber zu Hause lagern, muss man erstens eine entsprechende Versicherung abschließen und zweitens die Auflage der Versicherung in Punkto sichere Verwahrung erfüllen. Um den Ankauf eines Tresors wird man somit nicht herumkommen, wobei man sich gegebenenfalls informieren sollte, welche Sicherheitsklasse ein Tresor erfüllen muss, damit der Inhalt von der Versicherung abgedeckt wird.

Möbeltresor: Empfehlenswert?

Ein kleiner Möbeltresor, gut verborgen vor allzu neugierigen Augen, kann zumindest ein Minimum an Schutz bieten, wenngleich man sich keinesfalls auf diese Lagerungsmethode verlassen sollte.

Das Problem selbst bei qualitativ hochwertigen Möbeltresoren ist, dass versierte Einbrecher diesen auf Grund des geringen Gewichts einfach mitnehmen könnten, um ihn anderswo in Ruhe zu knacken.

Erheblich besseren Schutz bieten große Möbeltresore, die viel zu groß und schwer sind, um einfach abtransportiert zu werden. Falls diese auch noch der von einer abgeschlossenen Versicherung vorausgesetzten Sicherheitsklasse (unbedingt vor Vertragsabschluss abklären!) entsprechen und somit der Versicherungsschutz gewährleistet ist, bieten sich große Möbeltresore als Aufbewahrungsort für Gold und Silber an.

Freilich muss auch der wesentliche Nachteil erwähnt werden: Sowohl der Abschluss der Versicherung, als auch der Ankauf des Möbeltresors können erhebliche Kosten verursachen. Zudem ist naturgemäß nicht jeder Bodenbelag für das Aufstellen eines schweren Tresors geeignet. Das Anmieten eines Bankschließfaches erscheint als attraktive Alternative.

Im Bankschließfach Gold und Silber aufbewahren

Einfacher und sogar günstiger ist es, ein Bankschließfach anzumieten, um dort Gold und Silber aufzubewahren. Hierbei protitiert man als Kunde sowohl von der Sicherheit, die eine Bank bietet, als auch vom Umstand, dass ein Bankschließfach in der Regel automatisch versichert ist. Über die Höhe der maximalen Versicherungssumme sollten Sie sich unbedingt im Vorfeld informieren. Bewahren Sie Edelmetalle oder sonstige Wertgegenstände auf, welche den maximalen Versicherungsschutz übersteigen, können Sie für gewöhnlich eine höhere Deckungssumme vereinbaren, die geringe Mehrkosten verursacht.

GOld und Silber im Bankschließfach aufbewahrenAls Nachteil könnte man die Größe eines Bankschließfaches werten. In der kleineren Standardvariante umfasst der Platz etwa die Größe eines DIN-A4-Blatts und bietet eine Höhe von wenigen Zentimetern. Eine umfangreiche Münzsammlung findet darin wohl kaum Platz. Allerdings können selbst bei einer Höhe von nur wenigen Zentimetern durchaus einige Gold- oder Silberbarren untergebracht werden, da diese in handelsüblicher Größe viel kleiner sind, als es diverse Filme suggerieren.

Die Gebühren variieren von Bank zu Bank. Für kleinere Bankschließfächer werden derzeit Jahresgebühren von etwa 40 Euro verlangt. Zu beachten ist, dass Bargeld in der Regel nicht versichert ist! Auch hierbei der nötige Hinweis: Informieren Sie sich vorab über die Konditionen beim Anmieten eines Bankschließfaches.

Vielfach wird die Befürchtung geäußert, angesichts eines drohenden Staatsbankrotts könnte der Inhalt von Bankschließfächern vom Staat konfisziert werden. Ganz von der Hand zu weisen ist dieses Szenario zwar nicht, erscheint aber äußerst unwahrscheinlich. Realistischer mutet das Verbot privaten Goldbesitzes an, das unter anderem in den USA von 1933 bis 1974 gesetzlich verankert worden war. Gaben Eigentümer ihr Gold freiwillig ab, wurden sie hierfür zu einem fixen Kurs entschädigt.

Ein für manchen Besitzer von Edelmetall vielleicht entscheidender Nachteil bei der Aufbewahrung des Vermögens in einem Bankschließfach besteht wohl in den Öffnungszeiten einer Bank. Außerhalb dieser kann das Eigentum nicht in Augenschein genommen werden. Für vorsichtige Anleger, die lediglich Wertsicherung mittels Edelmetallen betreiben wollen, sollte dies allerdings keine Rolle spielen. Zudem ist ein Bankschließfach eine sehr sichere Lagerungsmethode, da über den aufbewahrten Inhalt nur der Kunde selbst Bescheid weiß und keine Aufzeichnungen darüber geführt werden.Der Kunde sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass er nicht anonym ist und sich ausweisen muss.

Nur die Harten kommen in den Garten! Gold und Silber im Garten verbuddeln?

Gold und Silber im Garten verbuddeln?Die älteste Form der Aufbewahrung von Gold und Silber ist das Vergraben auf dem eigenen Grundstück. Was kurios klingen mag, war früher durchaus sinnvoll. Ob in Krisen- oder Kriegszeiten: Wer über größere Grundstücke verfügte, suchte die Absicherung des Edelmetalls in der Lagerung unterhalb der Oberfläche.

Häuser, Ställe oder Banken konnten auf den Kopf gestellt werden - einen Acker grub hingegen wohl niemand auf den bloßen Verdacht der Existenz von Gold und Silber um. Davon, dass so mancher Edelmetallbesitzer sein Geheimnis mit ins Grab nahm oder den exakten Aufbewahrungsort schlichtweg vergessen hat, zeugen Funde, die ab und an gemacht werden.

Ernsthaft in Erwägung ziehen wird diese Aufbewahrungsmethode heute wohl kaum noch jemand. Insbesondere der Aufwand scheint zu groß, vom RIsiko, den exakten Lagerungsort zu vergessen ganz zu schweigen.

Fazit: Gold und Silber gehören in einen Tresor!

Egal, ob man sein Gold und Silber zu Hause oder außerhalb der eigenen vier Wände aufbewahren möchte: Ein Tresor muss unbedingt die erste Wahl sein. Für die dauerhafte Lagerung zu Hause sollten Sie einen Tresor kaufen und eine entsprechende Versicherung abschließen. Einfacher und bequemer ist jedoch die Aufbewahrung in einem Bankschließfach.

Autor seit 13 Jahren
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