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>> Erbrechen und Durchfall

>> Bauchschmerzen

>> Schnupfen

>> Husten

>> Halsschmerzen

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Was versteht man unter einem Hausmittel?

Unter dem Begriff "Hausmittel" versteht man verschiedene Methoden Krankheiten sanft und sicher zu behandeln - wenn möglich ohne den Einsatz schulmedizinischer Präparate. Viele dieser "Mittel" stammen aus dem Bereich der Naturheilkunde, vor allem aus dem Bereich der physikalischen Therapie und der Pflanzenheilkunde.

Hausmittel regen die Selbstheilungskräfte im menschlichen Körper an und aktivieren das Immunsystem, gerade in jungen Jahren ist das sehr wichtig, da sich das Abwehrsystem in diesem Zeitraum aufbaut.

Der folgende Artikel soll einen Überblick über dieses große Gebiet geben. Sanfte Methoden haben Grenzen, das heißt, ist Ihr Kind ernsthaft krank, ist selbstverständlich ein Besuch beim Kinderarzt erforderlich. 

Ausgewählte Beschwerden

Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit stellt ein Symptom für ein oder mehrere Krankheiten da. Vieles ist hier möglich, vom verdorbenen Essen bis hin zum ernsthaften Infekt. Bei wiederholtem und starkem Erbrechen, verbunden mit hohem Fieber und Schmerzen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Bei harmlosen Erkrankungen können die folgenden Ratschläge weiterhelfen.

Magen-Darm-Tee aus Fenchel

Sie benötigen Fenchel (lose oder als Aufgußbeutel) und heißes Wasser. Den Fenchel mit dem Wasser übergießen und etwa fünf Minuten ziehen lassen. Trinktemperatur beachten!!!

Tee aus getrockneten Heidelbeeren

Sie benötigen hierfür einen großen Teelöffel getrocknete Heidelbeeren und 250 ml Wasser. Die Heidelbeeren werden rund 10 Minuten im Wasser gekocht - anschließendes abkühlen nicht vergessen. Dieses Rezept wikt hervorragend gegen Durchfall.

Tee aus Ingwer

Für dieses Getränk benötigen Sie ein Stück Ingwer und Wasser. Die Ingwer wird vorbereitet und mit heißem Wasser übergossen. Das ganze anschließend fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Da der Geschmack von Ingwer nicht jedermanns Sache ist, kann der Tee mit etwas Honig gesüßt werden. Die Mixtur hilft übrigens hervorragend bei Reiseübelkeit. 

 

Erbrechen und Durchfall

Erbrechen und Durchfall kann viele Ursachen haben. Auch hier kann es sich um verdorbene Nahrungsmittel bis hin zum ernsthaften Darminfekt handeln. Die Symptomatik ist besonders beim Baby oder Kleinkind ernst zu nehmen. Hoher Flüssigkeitsverlust und Elektrolytmangel können bei diesem Krankheitsbild schnell lebensbedrohliche Auswüchse annehmen.

Durchfalltee aus getrockneten Heidelbeeren (siehe oben)

Karotten-Reisschleim gegen Durchfallerkrankungen

Dazu benötigen Sie 100 g Reis (wenn möglich geschält), pürierte Karotten und etwas Salz. Zunächst einmal müssen Sie den Reis aufkochen. Anschließend die Karotten und eine Prise Salz hinzugeben und umrühren. Der Schleim läßt sich in mehrere Portionen aufteilen.

Die oben genannten Krankheitssymptome können bei Kleinkindern zu unangenehmen Bauchschmerzen führen. Auch hier gibt es einige interessante Hausmittel.

Kompresse gegen Bauchschmerzen

Dazu benötigen Sie Kamillentee, zwei Geschirrtücher, ein großes Handtuch, Watte und einen Wollschal.

Wickeln Sie zunächst einmal die Watte in ein Geschirrtuch und formen daraus ein Päckchen. Das andere Geschirrtuch tränken Sie in heißem Kamillentee. Dieses legen Sie auf den Bauch - hierbei unbedingt auf die Temperatur achten. Das oben erwähnte Wattepäckchen oben drauf legen und mit dem großen Handtuch und Wollschal fixieren. Den Wickel nach Bedarf abnehmen.

Ein gutes Mittel gegen Bauchschmerzen ist auch eine Massage mit Kümmelöl. Hierbei geben Sie etwas Kümmelöl in Ihre warmen Hände und massieren im Uhrzeigersinn rund um den Nabel.

Es ist wichtig, nach Besserung der oben genannten Krankheitssymptomatik mit dem Nahrungsaufbau langsam zu beginnen. Dafür eignen sich zum Beispiel der bereits oben erwähnte Reisschleim, geriebener Apfel, Banane oder Zwieback.

Schnupfen - Husten

Schnupfen

Kochsalzlösung für die Nase

Dazu kochen Sie Wasser (optimal 500 ml) und geben anschließend fünf Gramm Salz hinein. Die Lösung können Sie mehrmals täglich mit einer Pipette in die Nase träufeln. Wenn Sie stillen, können Sie alternativ auch Muttermilch nehmen.

Aufsteigendes Fußbad

Dazu benötigen Sie eine große Wanne, eine Gießkanne, ein Badethermometer, mindestens ein Handtuch und ein Paar dicke Socken.

Füllen Sie zunächst einmal die Wanne mit etwa 30 Grad warmen Wasser. Die Knöchel Ihres Kindes sollten auf jedem Fall bedeckt sein. Anschließend geben mit Hilfe der Gießkanne langsam warmes Wasser hinzu, bis eine Temperatur von 40 Grad erreicht wird. Nach gut einer Viertelstunde sollten Sie das Fußbad beenden, die Füsse Ihres Kindes gut abtrocknen und zum Schluß dicke Socken anziehen.

Ein aufsteigendes Fußbad eignet sich auch gut als präventive Maßnahme.

Rezept "Erkältungstee"

Einen Erkältungstee können Sie aus verschiedenen Zutaten herstellen. Optimal ist zum Beispiel eine Mischung aus Holunderblüten, Lindenblüten, Hagebutten und Hibiskusblüten. Diese Bestandteile lassen sich fertig kaufen, können allerdings auch selbst gesammelt und anschließend getrocknet werden.

Inhalieren zum Beispiel mit Kamille.

Inhalieren ist gesund und befreit die Atemwege. Dazu benötigen Sie eine Schüssel, Kamillenblüten, heißes Wasser und ein großes Tuch zum Abdecken. Gießen Sie das Wasser auf die Kamillenblüten - langsam ein- und ausatmen.  Ihr Kind sollte hierzu ein bestimmtes Alter haben (mindestens drei Jahre). Führen Sie das Inhalieren nie ohne Ihre Aufsicht durch, heißes Wasser ist gefährlich und kann zu unangenehmen Verbrühungen führen.

Husten

Husten ist ähnlich wie der Schnupfen ein Symptom. Die Ursachen können auch hier sehr verschiedenartig sein. Kommt Ihnen der Husten verdächtig vor, zum Beispiel mit Auswurf, oder dauert dieser ungewöhnlich lange, sollten Sie ärzliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Normaler "Erkältungshusten" läßt sich gut mit Hausmitteln kurieren.

 Teesorten gibt es einige, empfehlenswert sind Fencheltee, Erkältungstee (Rezept siehe oben) oder ein Lindenblüten- oder Holundertee. Erfolgreich ist im weiteren die Kombination aus Milch und Honig.

Brustwickel mit Magerquark

Für dieses Rezept benötigen Sie Magerquark, mindestens zwei große Handtücher und einen Wollschal. Zunächst erwärmen Sie den Magerquark in einem Topf mit Wasser, anschließend streichen Sie diesen auf eines der beiden Handtücher und legen dieses auf die Brust. Legen Sie das zweite Handtuch oben drüber und fixieren alles mit dem Wollschal. Der Wickel kann 30 bis 45 Minuten angewendet werden.

Alternativ kann das Baumwolltuch auch mit Thymianöl getränkt werden. Dieses hilft ebenfalls hervorragend bei Husten.  

Halsschmerzen - Ohrenschmerzen

Halsschmerzen

Es handelt sich hier ebenfalls um ein Symptom für viele Erkrankungen. Halsschmerzen sind in der Regel ein Begleitphänomen bei einem Infekt. Kommen allerdings starke Schluckbeschwerden, sichtbare Beläge oder geschwollene Lymphknoten mit hinzu, sollte auch hier ein Arzt aufgesucht werden.

Bei einem harmlosen Infekt helfen folgende Hausmittel:

Tee mit Salbei, Kamillenblüten und Thymian.

Die Mixtur mit heißem Wasser übergießen, etwa fünf Minuten ziehen lassen und anschließend schluckweise trinken.

Hervorragend bei Halsschmerzen ist ein aufsteigendes Fußbad. Dieses erwärmt den Körper von unten nach oben. (Durchführung, siehe oben).

Halswickel mit Magerquark

Dazu benötigen Sie etwa 200 Gramm Magerquark, einen Topf mit Wasser, zwei Handtücher und einen Schal.

Zunächst einmal erwärmen Sie den Magerquark im Wasserbad. Diesen verteilen Sie auf dem Handtuch und legen dieses um den Hals. Anschließend mit dem anderen Handtuch abdecken und mit dem Wollschal fixieren. Ein Quarkwickel kühlt und lindert somit die Schmerzen.

Ohrenschmerzen

Ohrenschmerzen können isoliert bzw. im Rahmen einer Infektion auftreten. Die Schmerzen sind oftmals unangenehm und heftig. Hinter Ohrenschmerzen können sich auch ernsthafte Erkrankungen wie eine Knochenentzündung verbergen. Deshalb ist hier  ein Arztbesuch erforderlich.

Ein gutes Hausrezept bei Ohrenschmerzen ist das "Zwiebelpäckchen". Hierzu verpacken Sie klein geschnittene Zwiebelstückchen in ein Tuch und legen Sie dieses auf das Ohr. Zur Fixierung dient Klebeband. Das Rezept kann mehrmals täglich angewendet werden. Die in der Zwiebel enthaltenen Inhaltsstoffe sorgen für eine Schmerzlinderung.

 

Harnwegsinfekt - Fieber

Harnwegsinfekt

Ein Harnwegsinfekt kommt bei Kleinkindern relativ oft vor. Ihre Harnröhre ist kurz und zu einer Unterkühlung zum Beispiel durch nasse Kleidung kommt es schnell.

Ein gutes Mittel, um einem Harnwegsinfekt wirksam zu bekämpfen, ist das bereits mehrfach erwähnte aufsteigende Fußbad.

Als wirksame Teesorten gelten Kombinationen aus Birkenblättern, Hauhechel, Goldrutenkraut und Hagebutten. Diese fördern den Genesungsprozeß und gelten als gute Alternative zur schulmedizinischen Therapie.

Wichtig ist eine Schonung Ihres Kleinen zum Beispiel durch Bettruhe. Im weiteren sollte bei einem Harnwegsinfekt reichlich Flüssigkeit aufgenommen werden.

Fieber

Fieber hat einiges an positiven Aspekten. Es kurbelt das Immunsystem an und sorgt für eine Anregung des Stoffwechsels. Fieber sollte deshalb in Grenzen toleriert werden.

Steigt die Temperatur über 39 Grad Celsius kann mit Waschungen oder einem Wadenwickel eine Senkung vorgenommen werden.

Bei der Vorbereitung eines Wadenwickels werden zunächst einmal zwei Tücher mit Wasser getränkt (dieses sollte etwa fünf Grad unter der Körpertemperatur liegen). Anschließend werden diese um den Unterschenkel gelegt und mit einem Handtuch fixiert. Der Wickel sollte nach 15 Minuten abgenommen werden. Ist die Temperatur noch zu hoch, wird die Prozedur noch einmal wiederholt.

Wadenwickel sollten nur angelegt werden, wenn der Körper des Kindes warm ist. Sind die Extremitäten kalt, hilft ein aufsteigendes Arm- oder Fußbad, notfalls auch eine Wärmflasche.

Bei Babys können Sie alternativ einen Pulswickel anlegen. Hierbei können Sie aus einer Windel Streifen schneiden, in Wasser tränken, um das Hand- und Fußgelenk wickeln und fixieren. Der gesamte Vorgang kann bei Bedarf mehrmals wiederholt werden. Pulswickel regen im weiteren den Kreislauf an.

Mein Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers.

Ashlie, am 15.08.2011
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