Alepposeifen (Lorbeerseifen)

Lorbeerseife ist für die sanfte Reinigung von Haut und Haaren, für die Rasur und für die Behandlung bei Kopfschuppen geeignet. Sie wirkt erfrischend und unterstützt die selbstregulierende Funktion der Haut.
Der Ph-Wert liegt bei 8 bis 9 und regt den Körper an, Gifte und Säuren über die Haut auszuscheiden. Der Säureschutzmantel der Haut wird nicht angegriffen und die Haut nicht ausgetrocknet. Alepposeife ist daher auch für empfindliche Haut und bei Neurodermitis geeignet.

Traditionelle Herstellung der Alepposeifen in Syrien

Traditionelle Aleppo-Seifen werden immer noch in einem aufwendigen manuellen Prozess nach einem Jahrhunderte altem Verfahren gesiedet. Die Lorbeerseife kann nur in den kalten Monaten von Dezember bis März produziert werden.

Das Olivenöl wird mit der Natronlauge in großen Kesseln bei ca. 200 Grad verkocht (Heißverfahren). Durch ständiges rühren zerfällt das Olivenöl in Natriumsalz und Glyzerin. Kurz vor Abschluss dieses Prozesses wird das Lorbeeröl zugesetzt. Danach wird die Lauge abgelassen und der Seifenbrei solange mit Wasser ausgewaschen, bis er laugenfrei ist. Nach dem Abkühlen wird der hellgrüne Seifenleim auf einer ebenen Fläche gleichmäßig verteilt. Nach 24 Stunden kann die Seife in Blöcke geschnitten werden. Diese werden dann luftig aufgestapelt und müssen ca. 6 bis 9 Monate nachreifen. Dadurch erhält die ursprünglich grüne Seife an der Außenseite ihre ockerfarbene Patina. Nur im Kern bleibt die grüne Farbe erhalten.

Rezept für Lorbeerölseife

Eine Seife, in der Oliven- und Lorbeeröl die Hauptbestandteile bilden, kann man nach der Methode der Naturseifenherstellung selber rühren. Da Seifen mit einem hohen Anteil an Olivenöl meist sehr lange zum Andicken brauchen wurde dem Rezept eine kleine Menge Kokosfett hinzugefügt.

Zutaten:

  • 400 g Olivenöl
  • 200 g Lorbeeröl
  • 100 g Kokosöl (festes Fett)
  • 235 g Wasser
  • 92 bis 94 g NaOH

Die Menge der Natronlauge richtet sich nach dem gewünschten Grad der Überfettung. Je weniger Natronlauge verwendet wird, desto mehr unverseifte Anteile bleiben in der Seife erhalten. Die Seife wird dadurch milder, ist aber unter Umständen weniger lang haltbar. Die hier angegebene Menge NaOH ergibt eine Überfettung zwischen 6 und 8 Prozent.

Herstellung der selbstgesiedeten Lorbeerseife

Zunächst wird das Olivenöl mit dem Kokosöl in einem feuerfesten Topf (Email) am Herd solange erhitzt, bis das feste Kokosöl geschmolzen ist. Die abgewogene Natronlauge wird in einem anderen Gefäß langsam in eiskaltes Wasser eingerührt, bis sich das Pulver restlos aufgelöst hat. Das Wasser erwärmt sich dabei mitunter sehr stark. Die Natronlauge wird dann zu den flüssigen Ölen gegossen und dieser Seifenbrei wird solange gerührt, bis ein Andicken zu bemerken ist. Erst jetzt wird das Lorbeeröl zugegeben. Mit Hilfe eines Stabmixers wird vorsichtig solange weiter gerührt, bis der Seifenbrei eine puddingartige Konsistenz hat.

Das Lorbeeröl färbt die Seife leicht grün (mintgrün). Diese Farbe geht aber mit der Zeit durch Oxidation verloren. Wer ein intensiveres und beständigeres Farbergebnis wünscht, kann daher chemische Seifenfarbe, grüne Tonerde oder Spirulina zusetzen.

Der fertige Seifenbrei wird entweder in eine Blockform gegossen oder in einzelne Seifenförmchen. Nach 24 Stunden kann die Seife entformt und in handliche Stücke geschnitten werden. Da die Seife anfangs noch sehr weich ist, sollte sie vor der Verwendung einige Wochen an einem luftigen Ort nachreifen und trocknen können. Auch zwischen den einzelnen Verwendungen sollte Seife immer trocken gelagert werden.

Hinweis: Produkte mit Lorbeeröl können aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle (Sesquiterpenlaktone) Kontaktallergien auslösen.

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